Nachschlag
Fuji verbessert die Firmware der X100 in 23 Punkten
24.06.2011 | mjh
So sehr das Prinzip der X100, einer Kompaktkamera mit APS-C-Sensor, Festbrennweite und hybridem optischen und elektronischen Sucher auch faszinierte – die Steuerung der Kamerafunktionen ließ in der täglichen Praxis noch Mängel erkennen. Nach einem ersten Firmware-Update, das lediglich Fehler behob, haben Fujis Entwickler noch einmal gründlicher über einige verbesserungsfähige Features nachgedacht und legen nun die neue Firmware-Version 1.10 vor, die das Verhalten der Kamera in 23 Punkten verbessern soll:
- Wenn man die MENU/OK-Taste länger als drei Sekunden gedrückt hält, sind die Funktionen des Vierwege-Controllers gesperrt.
- Im Hauptmenü kann man einen zusätzlichen AF-Messfeldrahmen im optischen Sucher einblenden, das die tatsächliche Position des Messfelds im Nahbereich anzeigt – die Position des Messfelds verschiebt sich ja aufgrund der Parallaxe mit der Entfernungseinstellung. Standardmäßig ist dieser zweite Messfeldrahmen ausgeblendet.
- In der Zeit- und Blendenautomatik kann man die Verschlusszeit und die Blende jetzt in Schritten von 1/3 EV einstellen, was bisher nur im manuellen Modus möglich war. Im Modus Blendenautomatik dient das hintere Rändelrad zur Feineinstellung der Verschlusszeit, während man in der Zeitautomatik den oberen Kontrollhebel zur feineren Einstellung der Blende nutzt. Zur Blenden- und Verschlusszeitwahl in Schritten von ganzen EV dienen wie bisher der Blendenring am Objektiv beziehungsweise das Verschlusszeitenrad.
- Schon der Bildvorschau nach der Aufnahme kann man die Anzeige durch Drücken des Kontrollhebels vergrößern, sofern die Anzeige auf „Dauernd“ gestellt ist.
- Um die Belegung der Fn-Taste zu ändern kann man diese Taste drei Sekunden gedrückt halten.
- Bei aktivierte ISO-Automatik wird der von der Kamera gewählte ISO-Wert angezeigt, sobald man den Auslöser halb durchdrückt.
- Wenn der Augensensor für die Umschaltung zwischen Sucher und Display eingeschaltet wird, wird im Sucher beziehungsweise auf dem Display für kurze Zeit eine Bestätigung angezeigt.
- Die Einstellung des Makromodus, des ISO-Werts, der Serienbildfunktion, des Selbstauslösers, des Dynamikumfangs und der Blitzbetriebsart bleiben nun erhalten, wenn man den Modus der Belichtungsautomatik ändert, in den Wiedergabemodus wechselt oder die Kamera ausschaltet.
- Die Größe des AF-Messfelds bleibt jetzt erhalten, wenn man zwischen dem optischen und dem elektronischen Sucher (oder dem Display) umschaltet.
- Wenn man im Menü ein künstlich erzeugtes Auslösegeräusch auswählt, ertönt nun bei jedem Menüpunkt das entsprechende Geräusch, sodass man von vornherein weiß, welches Auslösegeräusch man wählt.
- Die Kamera merkt sich nun das zuletzt im Wiedergabemodus betrachtete Bild und zeigt erneut dieses an, wenn man in den Aufnahmemodus und wieder zurück wechselt. Nur wenn man ein neues Bild aufnimmt, wird nach dem Wechsel in den Wiedergabemodus dieses angezeigt.
- Bei Wahl eines Seitenverhältnisses von 16:9 wird jetzt auch im optischen Sucher der dazu passende Sucherrahmen angezeigt.
- Die Anzeige von Aufnahmeinformationen im elektronischen Sucher und dem Display bleibt auch nach einer weiteren Aufnahme erhalten; außerdem kann man die Aufnahme in diesem Modus direkt löschen.
- Abhängig von der Blendeneinstellung oder der Helligkeit konnte das Sucherbild nach dem halben Durchdrücken des Auslösers dunkler als in der Live-View erscheinen; dieses Problem wurde nun behoben oder das Verhalten zumindest verbessert.
- Die Bedeutung der folgenden Änderung ist mir nicht ganz klar; im Original liest sich die Beschreibung so: „When "DISP. CUSTOM SETTING" is set to OVF or EVF / LCD, the setting value is maintained even after customizing the menu.“
- Auch wenn man Aufnahmen nur im Raw-Format speichert, bleibt die Einstellung zur Korrektur des Rote-Augen-Phänomens bei Blitzaufnahmen verfügbar.
- Wenn man zur manuellen Fokussierung bei ausgewähltem optischen Sucher durch einen Druck auf den Kontrollhebel eine Vergrößerung einschaltet, die naturgemäß den elektronischen Sucher aktiviert, schaltet die Kamera bei halbem Durchdrücken des Auslösers wieder auf den optischen Sucher zurück.
- Die Bestätigung nach Umschaltung der Makro- und Blitzeinstellungen wurde von 1,5 auf 2,0 Sekunden verlängert.
- Um die Kamera aus dem Ruhezustand aufzuwecken musste man den Auslöser bislang einige Sekunden gedrückt halten; nun genügt dazu ein Antippen des Auslösers.
- In den Filmsimulationen Velvia und Astia wurde bei einer Dynamikbereichseinstellung von 200 oder 400 Prozent die Bildqualität in den Schatten verbessert.
- Wenn der Energiesparmodus des optischen Suchers eingeschaltet und gleichzeitig die Fn-Taste mit der Funktion „Filmaufnahme“ belegt war, konnten bislang nicht weiter spezifizierte Stabilitätsprobleme auftreten, die nun weitgehend behoben sind.
- Im Zusammenhang mit der Belichtungskorrekturfunktion wurde die Histogrammanzeige im optischen Sucher wurde verbessert (was vermutlich bedeutet, dass sich das Histogramm jetzt verändert, wenn man die Belichtung korrigiert).
Aufgrund der zahlreichen Veränderungen, die die Steuerung der Kamerafunktionen betreffen, hat Fuji auch eine aktualisierte Version des Handbuchs im PDF-Format bereit gestellt (derzeit offenbar nur in einer englischsprachigen Version; andere Sprachen werden sicherlich folgen).
Die neue Firmware kann man von Fujis internationaler Website herunterladen. Neben der eigentlichen Firmware, der Datei FPUPDATE.DAT, wird dort auch ein Programm zum Download angeboten (in zwei Versionen für Windows beziehungsweise Mac OS X), mit dem man die Firmware auf eine Speicherkarte in der per USB angeschlossenen Kamera laden kann. Viel einfacher ist es jedoch, die Speicherkarte in einen Kartenleser zu stecken und die Firmware mit den Bordmitteln des Betriebssystems zu kopieren. Das zusätzliche Programm ist dann unnötig und man muss nur FPUPDATE.DAT herunterladen.
Nachtrag: Die Installation der neuen Firmware setzt alle Einstellungen auf die Werkeinstellungen zurück; das gilt auch für die Bildnummerierung, die wieder bei 1 beginnt. Man kann auf einfache Weise für die Fortsetzung der Nummerierung von der letzten Aufnahme sorgen, indem man diese Bilddatei wieder auf die Karte kopiert; die Kamera wird ihren internen Bildzähler dann heraufsetzen und die nächste Aufnahme wird die darauf folgende Nummer tragen. Danach kann man die alte Aufnahme wieder löschen. Noch einfacher ist es, die aktuell in Gebrauch befindliche Karte, auf der sich die zuletzt aufgenommenen Bilder befinden, auch für die Installation der Firmware zu verwenden, ohne sie vorher zu löschen oder zu formatieren. Die Kamera zählt dann einfach wie gewohnt weiter.
Weiterführende Links
- Weblink: Download der Firmware-Version 1.10
- Datenblatt: Fuji X100
- News: Firmware-Version 1.21 verfügbar
- News: Zweites funktionserweiterndes Update verfügbar
- News: Firmware-Version 1.12/1.13 verfügbar
- News: Firmware-Version 1.11 verfügbar
- News: X-System und X-S1 angekündigt
- Produktseite: Fujis Website zur FinePix X100
- News: Firmware-Version 1.01 verfügbar
- News: Neues von der X100
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